Понятие феномена

Автор Пламен, 29 марта 2005, 14:19:30

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Пламен

Предлагаю разобраться в феноменологическом понятии феномена. План работы:

1. Сбор эмпирического материала в форме цитат из
- а) Гуссерля,
- б) других феноменологов и
- в) историков феноменологии.

2. Анализ приведенных текстов, выявление возможных противоречий и неувязок.

3. Выработка единого и критериального понятия феномена

4. Применение этого понятия к тому или иному ислледованию, именующему или объявившему себя феноменологическим с целью определения его подлинной феноменологичности.

Повестка:
по т. 1 - две недели, начиная с сегодняшнего дня
по т. 2 - начиная с 10 апреля 2005 г.
по т. 3 - начиная с 20 апреля 2005 г.
по т. 4 - начиная с 1 мая 2005 г.

Условия работы:
1. Обязательно указывать источник и переводчик, если дан перевод.
2. Приводить по возможности оригинальные тексты.
3. Не высказываться преждевременно по пунктам повестки.
4. До 1 мая можно приводить дополнительные свидетельства по уже прошедшим пунктам повестки, а также и предложения для составления списка объектов феноменологической экспертизы (применения критериального понятия феномена к тому или иному феноменологическому - по названию - исследованию).
5. Обсуждение всех технических вопросов проводить на Феноменологической кухне, здесь.

Пламен

Husserl, Edmund. Logische Untersuchungen, T. 2: Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis. Halle: Max Niemeyer, 1901. Einleitung, §§ 1-5, S. 3-16. (In: Wiehl, Reiner (Hrsg.). Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung. 20. Jahrhundert (Band 8). 1981 Philipp Reclam jun. Stuttgart, S. 171-188.)

Einleitung

§ 1. Notwendigkeit phänomenologischer Untersuchungen zur erkenntniskritischen Vorbereitung und Klärung der reinen Logik

/S. 174:/ Die Notwendigkeit, die Logik mit sprachlichen Erörterungen zu beginnen, ist vom Standpunkte der logischen Kunstlehre oft anerkannt worden. "Die Sprache" - so lesen wir bei Mill <Anmerkung 1: "Logik", 1. Buch Kap. 1 § 1.> - "ist augenscheinlich eines der vornehmsten Hilfsmittel und Werkzeuge des Denkens, und jede Unvollkommenheit des Werkzeuges und der Art seines Gebrauches muß, wie jedermann einsieht, diese Kunstübung noch mehr als jede andere hemmen und verwirren und jedes Vertrauen in die Güte des Ergebnisses zerstören. ... An das Studium wissenschaftlicher Methoden herantreten, bevor man mit der Bedeutung und dem richtigen Gebrauch der verschiedenen Arten von Worten vertraut ist, dies hieße nicht minder verkehrt handeln, als wollte jemand astronomische Beobachtungen anstellen, ehe er das Fernrohr richtig gebrauchen gelernt hat." Aber einen tieferen Grund für die Notwendigkeit, in der Logik mit einer Analyse der Sprache zu beginnen, sieht Mill darin, daß es sonst nicht möglich wäre, die Bedeutung von Sätzen zu untersuchen, ein Gegenstand, der "an der Schwelle" unserer Wissenschaft selbst stehe.

Mit dieser letzteren Bemerkung rührt der ausgezeichnete Denker an den Gesichtspunkt, der für die reine Logik der maßgebende ist. Sprachliche Erörterungen gehören allerdings zu den unerläßlichen Vorbereitungen für den Aufbau der reinen Logik, weil nur durch ihre Mithilfe die eigentlichen Objekte der logischen Forschung und, in weiterer Folge, die wesentlichen Arten und Unterschiede dieser Ob- /S. 175:/ jekte zu unmißverständlicher Klarheit herauszuarbeiten sind. Es handelt sich dabei aber nicht um grammatische Erörterungen im speziellen, auf irgendeine historisch gegebene Sprache bezogenen Sinn, sondern um Erörterungen jener allgemeinsten Art, die zur weiteren Sphäre einer objektiven Theorie der Erkenntnis und, was damit innigst zusammenhängt, einer rein deskriptiven Phänomenologie der Denk- und Erkenntniserlebnisse gehören. Diese ganze Sphäre ist es, die zum Zweck einer erkenntniskritischen Vorbereitung und Klärung der reinen Logik durchforscht werden muß; in ihr werden sich daher unsere nächsten Untersuchungen bewegen.

Die reine Phänomenologie stellt ein Gebiet neutraler Forschungen dar, in welchem verschiedene Wissenschaften ihre Wurzeln haben. Einerseits dient sie zur Vorbereitung der Psychologie als empirischer Wissenschaft. Sie analysiert und beschreibt (speziell als Phänomenologie des Denkens und Erkennens) die Vorstellungs-, Urteils-, Erkenntniserlebnisse, die in der Psychologie ihre genetische Erklärung, ihre Erforschung nach empirisch-gesetzlichen Zusammenhängen finden sollen. Andererseits erschließt sie die "Quellen", aus denen die Grundbegriffe und die idealen Gesetze der reinen Logik "entspringen" und bis zu welchen sie wieder zurückverfolgt werden müssen, um ihnen die für ein erkenntniskritisches Verständnis der reinen Logik erforderliche "Klarheit und Deutlichkeit" zu verschaffen. Die erkenntnistheoretische bzw. phänomenologische Grundlegung der reinen Logik umfaßt Forschungen von großer Schwierigkeit, aber auch von unvergleichlicher Wichtigkeit. Erinnern wir uns an die im 1. Teil dieser Untersuchungen gegebene Darlegung der Aufgaben einer reinen Logik, <Anmerkung 2: Vgl. das Schlußkapitel der "Prolegomena", bes. § 66 u. f.> so ist es dabei abgesehen auf eine Sicherung und Klärung der Begriffe und Gesetze, die aller Erkenntnis objektive Bedeutung und theoretische Einheit verschaffen.


§ 2. Zur Verdeutlichung der Ziele solcher Untersuchungen

/S. 176:/ Alle theoretische Forschung, obschon sie sich keineswegs bloß in ausdrücklichen Akten oder gar in kompletten Aussagen bewegt, terminiert doch zuletzt in Aussagen. Nur in dieser Form wird die Wahrheit und speziell die Theorie zum bleibenden Besitztum der Wissenschaft, sie wird zum urkundlich verzeichneten und allzeit verfügbaren Schatz des Wissens und des weiterstrebenden Forschens. Ob die Verbindung von Denken und Sprechen, ob die Erscheinungsweise des abschließenden Urteils in der Form der Behauptung eine absolut notwendige ist oder nicht, so viel ist jedenfalls sicher, daß Urteile, die der höheren intellektuellen Sphäre angehören, sich ohne sprachlichen Ausdruck nicht vollziehen lassen.

Darnach sind die Objekte, auf deren Erforschung es die reine Logik abgesehen hat, zunächst im grammatischen Gewande gegeben. Genauer zu reden, sie sind gegeben als Einbettungen in konkreten psychischen Erlebnissen, die in der Funktion der Bedeutung oder Bedeutungserfüllung (in letzterer Hinsicht als illustrierende oder evident machende Anschauung) zu gewissen sprachlichen Ausdrücken gehören und mit ihnen eine phänomenologische Einheit bilden.

Aus diesen komplexen phänomenologischen Einheiten hat der Logiker die ihn interessierenden Komponenten, in erster Linie also die Aktcharaktere, in denen sich das logische Vorstellen, Urteilen, Erkennen vollzieht, herauszuheben und sie in deskriptiver Analyse so weit zu studieren, als es zur Förderung seiner eigentlich logischen Aufgaben vorteilhaft ist. Unmittelbar ist aus der Tatsache, daß das Theoretische sich in gewissen psychischen Erlebnissen realisiert und in ihnen in der Weise des Einzelfalls gegeben ist, keineswegs als vermeintliche Selbstverständlichkeit zu entnehmen, daß diese psychischen Erlebnisse als die primären Objekte der logischen Forschungen gelten müssen. Den Logiker interessiert /S. 177:/ nicht das psychologische Urteil, d. i. das konkrete Psychische Phänomen, sondern das logische Urteil, d. i. die identische Aussagebedeutung, welche Eine ist gegenüber den mannigfaltigen, deskriptiv sehr unterschiedenen Urteilserlebnissen. <Anmerkung 3: Vgl. § 11 der Unters. I.> Natürlich entspricht dieser idealen Einheit ein gewisser, überall gemeinsamer Zug in den einzelnen Erlebnissen, in welchem sich das Wesen des Urteils als solchen realisiert. Aber da es dem Logiker nicht auf das Konkrete und seine Einzelzüge ankommt, sondern auf die betreffende Idee, auf das in der Abstraktion erfaßte Allgemeine, so hat er unmittelbar keinen Anlaß, den Boden der Abstraktion zu verlassen und statt der Idee vielmehr das Einzelne, dieses sein konkretes Erlebnis, zum Zielpunkt seines forschenden Interesses zu machen.

Indessen, wenn auch die ideale und nicht die phänomenologische Analyse zu der ureigenen Domäne der reinen Logik gehört, so kann doch die letztere zur Förderung der ersteren nicht entbehrt werden. Denn alles Logische muß, wofern es als Forschungsobjekt unser Eigen werden und die Evidenz der in ihm gründenden apriorischen Gesetze ermöglichen soll, in subjektiver Realisation gegeben sein. Zunächst aber ist uns das Logische in einer unvollkommenen Gestalt gegeben: der Begriff als mehr oder minder schwankende Wortbedeutung, das Gesetz, weil aus Begriffen sich bauend, als nicht minder schwankende Behauptung. Zwar fehlt es darum nicht an logischen Einsichten. Mit Evidenz erfassen wir das reine Gesetz und erkennen, daß es in den reinen Denkformen gründe. Aber diese Evidenz hängt an den Wortbedeutungen, die im aktuellen Vollzug des Gesetzesurteil lebendig waren. Vermöge unbemerkter Äquivokation können sich den Worten nachträglich andere Begriffe unterschieben, und nun mag leicht für die geänderten Satzbedeutungen die früher erfahrene Evidenz fälschlich in Anspruch genommen werden. Es kann auch umgekehrt die aus Äqui- /S. 178:/ vokation entsprungene Mißdeutung den Sinn der rein-logischen Sätze (etwa in den empirisch-psychologischer Sätze) verkehren und zur Dahingabe der früher erfahrenen Evidenz und der einzigartigen Bedeutung des Reinlogischen verführen.

Also dieses Gegebensein der logischen Ideen und der sich mit ihnen konstituierenden reinen Gesetze kann nicht genügen. So erwächst die große Aufgabe, die logischen Ideen, die Begriffe und Gesetze, zu erkenntnistheoretischer Klarheit und Deutlichkeit zu bringen.

Und hier setzt die phänomenologische Analyse ein.


Die logischen Begriffe als geltende Denkeinheiten müssen ihren Ursprung in der Anschauung haben; sie müssen durch Abstraktion auf Grund gewisser Erlebnisse erwachsen und im Neuvollzuge dieser Abstraktion immer wieder neu zu bewähren, in ihrer Identität mit sich selbst zu erfassen sein. Anders ausgedrückt: Wir wollen uns schlechterdings nicht mit "bloßen Worten", das ist mit einem bloß symbolischen Wortverständnis zufriedengeben. Bedeutungen, die nur von entfernten, verschwommenen, uneigentlichen Anschauungen - wenn überhaupt von irgendwelchen - belebt sind, können uns nicht genugtun. Wir wollen auf die "Sachen selbst" zurückgehen. An vollentwickelten Anschauungen wollen wir uns zur Evidenz bringen, dies hier in aktuell vollzogener Abstraktion Gegebene sei wahrhaft und wirklich das, was die Wortbedeutungen im Gesetzesausdruck meinen; und die Disposition wollen wir in uns erwecken, die Bedeutungen durch hinreichend wiederholte Messung an der reproduziblen Anschauung (bzw. an dem intuitiven Vollzug der Abstraktion) in ihrer unverrückbaren Identität festzuhalten. Desgleichen überzeugen wir uns durch Veranschaulichung der wechselnden Bedeutungen, die demselben logischen Terminus in verschiedenen Aussagezusammenhängen zuwachsen, eben von dieser Tatsache der Äquivokation; wir gewinnen die Evidenz, daß, was das Wort hier und dort meint, in wesentlich verschiedenen Momenten /S. 179:/ oder Formungen der Anschauung bzw. in wesentlich verschiedenen Allgemeinbegriffen seine Erfüllung findet. Durch Sonderung der vermengten Begriffe und durch passende Änderung der Terminologie gewinnen wir dann auch die erwünschte "Klarheit und Deutlichkeit" der logischen Sätze.

Die Phänomenologie der logischen Erlebnisse hat also den Zweck, uns ein so weitreichendes deskriptives (nicht etwa ein genetisch-psychologisches) Verständnis dieser psychischen Erlebnisse zu verschaffen, als nötig ist, um allen logischen Fundamentalbegriffen feste Bedeutungen zu geben, und zwar Bedeutungen, welche durch Rückgang auf die analytisch durchforschten Zusammenhänge zwischen Bedeutungsintention und Bedeutungserfüllung geklärt, in ihrer möglichen Erkenntnisfunktion verständlich und zugleich gesichert sind; kurzum Bedeutungen, wie sie das Interesse der reinen Logik selbst und vor allem das Interesse der erkenntniskritischen Einsicht in das Wesen dieser Disziplin fordert. Die logischen Fundamentalbegriffe sind bislang noch sehr unvollkommen geklärt; sie sind mit vielfältigen Äquivokationen behaftet, und mit so schädlichen, mit so schwierig festzustellenden und in konsequenter Unterschiedenheit festzuhaltenden, daß hierin der hauptsächlichste Grund für den so sehr zurückgebliebenen Stand der reinen Logik und Erkenntnistheorie zu suchen ist.

Wir müssen allerdings zugestehen, daß mancherlei begriffliche Unterscheidungen und Umgrenzungen rein objektiv, ohne phänomenologische Analyse zur Evidenz kommen. Indem sie sich in adäquater Anpassung an die erfüllende Anschauung vollziehen, wird über die phänomenologische Sachlage selbst nicht reflektiert. Aber auch vollste Evidenz kann verwirrt, sie kann falsch interpretiert, ihre sichere Entscheidung kann abgelehnt werden. Zumal die Neigung der philosophischen Reflexion, die objektive und phänomenologische Betrachtungsweise ohne erkenntnistheoretische Klarheit ihrer zweckvollen Beziehungen durcheinanderzumen-
/S. 180:/ gen und sich durch phänomenologische Mißdeutungen in objektiver Hinsicht täuschen zu lassen, bedingt es, daß eine hinreichend durchgeführte Phänomenologie der Denk- und Erkenntniserlebnisse in Verbindung mit einer Erkenntnistheorie, welche uns das Verhältnis zwischen Objektivem und Subjektivem zur Klarheit bringt, die Voraussetzung für die zuverlässige und letzte Festlegung der allermeisten, wo nicht aller objektiv-logischen Unterscheidungen und Einsichten ist.

Die eben erörterten Motive der phänomenologischen Analyse sind, wie man sich leicht überzeugt, nicht wesentlich von denjenigen verschieden, welche aus den erkenntnistheoretischen Grundfragen entspringen. Denn diese selbst ordnen sich mit in den Kreis der Fragen ein, welche zu einer vollen Klärung der Idee einer reinen Logik gehören. Die Tatsache nämlich, daß alles Denken und Erkennen auf Gegenstände bzw. Sachverhalte geht, deren Einheit relativ zu der Mannigfaltigkeit wirklicher oder möglicher Denkakte eben "Einheit in der Mannigfaltigkeit", also idealen Charakters ist; die weitere Tatsache, daß allem Denken eine Denkform innewohnt, die unter idealen Gesetzen steht, und zwar unter Gesetzen, welche die Objektivität oder Idealität der Erkenntnis überhaupt umschreiben - diese Tatsachen, sage ich, regen immer von neuem die Fragen auf: wie denn das "an sich" der Objektivität zur Vorstellung kommen, also gewissermaßen doch wieder subjektiv werden mag; was das heißt, der Gegenstand sei "an sich" und in der Erkenntnis "gegeben"; wie die Idealität des Allgemeinen als Begriff oder Gesetz in den Fluß der realen psychischen Erlebnisse eingehen und zum Erkenntnisbesitz des Denkenden werden kann; was die erkennende adaequatio rei et intellectus in den verschiedenen Fällen bedeute, je nachdem das erkennende "Erfassen" ein Individuelles oder Allgemeines, eine Tatsache oder ein Gesetz betreffe usw. Es ist nun aber klar, daß diese und ähnliche Fragen durchaus untrennbar sind von den oben angedeuteten Fragen der Aufklärung des /S. 181:/ rein Logischen. Die Aufgabe der Klärung von logischen Ideen, wie Begriff und Gegenstand, Wahrheit und Satz, Tatsache und Gesetz usw. führt unvermeidlich auf eben dieselben Fragen, die man übrigens schon darum in Angriff nehmen muß, weil sonst das Wesen der Klärung selbst, die man in den phänomenologischen Analysen anstrebt, im unklaren bliebe.


§ 3. Die Schwierigkeiten der rein Phänomenologischen Analyse

Die Schwierigkeiten der Klärung der logischen Grundbegriffe haben ihre natürliche Ursache in den außerordentlichen Schwierigkeiten der streng phänomenologischen Analyse. Von den Psychologen pflegen diese Schwierigkeiten bei der inneren Wahrnehmung als Quelle psychologischer Einzelerkenntnis erörtert zu werden; in der Regel freilich nicht in korrekter Weise, schon um der falschen Gegenüberstellung der äußeren und inneren Wahrnehmung willen. <Anmerkung 4: Vgl. die Unters. V und die erste Beilage am Schlusse dieses Bandes.> Die wesentliche Schwierigkeit liegt in der Anschauung- und Denkrichtung, die in der phänomenologischen Analyse gefordert wird. Anstatt im Vollzuge der mannigfaltig aufeinander gebauten Akte aufzugehen und somit ihren Gegenständen ausschließlich zugewendet zu sein, sollen wir vielmehr "reflektieren", d. h. diese Akte selbst zu Gegenständen machen. Während Gegenstände angeschaut, gedacht, miteinander in Beziehung gesetzt, unter den idealen Gesichtspunkten eines Gesetzes betrachtet sind u. dgl., sollen wir unser theoretisches Interesse nicht auf diese Gegenstände richten und auf das, als was sie in der Intention jener Akte erscheinen oder gelten, sondern im Gegenteil auf eben jene Akte, die bislang gar nicht gegenständlich waren; und diese Akte sollen wir nun in neuen Anschauungs- und Denkakten betrachten, sie analysieren, /S. 182:/ beschreiben, zu Gegenständen eines vergleichenden und unterscheidenden Denkens machen. Das aber ist eine Denkrichtung, die den allerfestesten, von Anbeginn unserer psychischen Entwicklung sich immerfort steigernden Gewohnheiten zuwider ist. Daher die fast unausrottbare Neigung, immer wieder von der phänomenologischen Denkhaltung in die schlicht-objektive zurückzufallen, Bestimmtheiten der primär erscheinenden Gegenstände den Erscheinungen selbst, also den faktischen psychischen Erlebnissen, zu unterschieben, ja die intentionalen Gegenstände überhaupt als phänomenologische Bestandstücke ihrer Vorstellungen anzusehen.

Da wir in dem sekundären Akte auf die primären achtsam sein sollen und dies wieder zur Voraussetzung hat, daß wir mindestens bis zu einem gewissen Grade auf deren Gegenstände achtsam sind, so kommt hier natürlich auch die "Enge des Bewußtseins" als erschwerender Umstand in Betracht. Bekannt ist ferner der störende Einfluß, den die sekundären Akte der Reflexion auf den phänomenologischen Gehalt der primären Akte nehmen, wobei die eintretenden Veränderungen von dem minder Geübten leicht zu übersehen, aber auch von dem Erfahrenen schwer einzuschätzen sind.

Der Schwierigkeit der Gewinnung haltbarer, in wiederholter Identifizierung evidenter Ergebnisse steht zur Seite die Schwierigkeit ihrer Darstellung und ihrer Übermittlung an andere. Was nach genauester Analyse mit vollster Evidenz festgestellt worden ist, soll in den Ausdrücken dargestellt werden, die mit weitreichender Differenzierung nur der primären Objektivität angemessen sind, während die subjektiven Erlebnisse direkt nur mittelst ein paar sehr vieldeutiger Worte wie Empfindung, Wahrnehmung, Vorstellung u. dgl. bezeichnet werden können. Und daneben muß man sich mit Ausdrücken behelfen, die das in diesen Akten Intentionale, die Gegenständlichkeit, worauf sie sich richten, benennen. Es ist schlechterdings nicht möglich, die meinenden Akte zu beschreiben, ohne im Ausdruck auf die gemein-
/S. 183:/ ten Sachen zu rekurrieren. Wir bedürfen der uns geläufigen Ausdrücke für das Gegenständliche zur Herstellung umschreibender Ausdrücke, in welchen wir sehr indirekte Hindeutungen auf die entsprechenden Akte und ihre deskriptiven Unterschiede vollziehen.

Sehen wir aber von diesen Schwierigkeiten ab, so erheben sich neue in der überzeugenden Übermittlung der gewonnenen Einsichten auf andere. Nachgeprüft und bestätigt können diese Einsichten nur von demjenigen werden, der die wohlgeübte Befähigung erlangt hat, sich in jenen widernatürlichen Habitus der Reflexion und reflektiven Forschung zu versetzen und die phänomenologischen Verhältnisse rein, von aller Einmischung der intentionalen Gegenständlichkeit ungetrübt, auf sich wirken zu lassen. Diese Befähigung ist nicht leicht anzueignen und ist z. B. durch keine noch so reiche Schulung im psychophysischen Experiment zu ersetzen oder zu gewinnen.

Wie groß nun auch die Schwierigkeiten sind, die einer reinen Phänomenologie überhaupt und speziell einer reinen Phänomenologie der logischen Erlebnisse im Wege stehen, sie sind keinesfalls von einer Art, daß sie den Versuch ihrer Überwindung als hoffnungslosen erscheinen lassen könnten. Das entschlossene Zusammenarbeiten einer zielbewußten, der großen Sache ganz hingegebenen Forschergeneration würde (so wage ich zu urteilen) die wesentlicheren Fragen des Gebietes zu voller Entscheidung bringen. Hier ist ein Kreis erreichbarer und für die theoretische Philosophie fundamentaler Entdeckungen. Freilich sind es Entdeckungen, denen der blendende Glanz fehlt; es fehlt die unmittelbar greifbare Nützlichkeitsbeziehung zum praktischen Leben oder zur Förderung höherer Gemütsbedürfnisse; es fehlt auch der imponierende Apparat der experimentellen Methodik, durch den sich die aufblühende physiologische Psychologie Vertrauen und reiche Mitarbeiterschaft errungen hat.


§ 4. Unentbehrlichkeit einer Mitberücksichtigung der grammatischen Seite der logischen Erlebnisse

/S. 184:/ Die analytische Phänomenologie, deren der Logiker zu seinem vorbereitenden und grundlegenden Geschäfte bedarf, betrifft "Vorstellungen" und des näheren ausdrückliche Vorstellungen. In diesen Komplexionen aber gehört sein primäres Interesse den an den "bloßen Ausdrücken" haftenden, in der Funktion der Bedeutung oder Bedeutungserfüllung stehenden Erlebnissen. Indessen wird auch die sinnlichsprachliche Seite der Komplexionen (das, was den "bloßen" Ausdruck in ihnen ausmacht) und die Weise ihrer Verknüpfung mit der beseelenden Bedeutung nicht außer acht bleiben dürfen. Es ist bekannt, wie leicht und ganz unvermerkt sich die Bedeutungsanalyse durch die grammatische Analyse pflegt gängeln zu lassen. Bei der Schwierigkeit der direkten Bedeutungsanalyse wird freilich jedes, wenn auch unvollkommene Hilfsmittel, ihre Erlebnisse indirekt vorwegzunehmen, nicht unwillkommen sein; aber mehr noch als durch diese positive Hilfe wird die grammatische Analyse durch die Täuschungen wichtig, die sie bei der Unterschiebung für die eigentliche Bedeutungsanalyse mit sich führt. Die rohe Reflexion auf die Gedanken und ihren sprachlichen Ausdruck, zu der wir ohne besondere Schulung befähigt sind und deren wir auch zu praktischen Denkzwecken öfters bedürfen, genügt, um uns auf einen gewissen Parallelismus zwischen Denken und Sprechen aufmerksam zu machen. Wir wissen alle, daß Worte etwas bedeuten und daß, allgemein zu reden, auch verschiedene Worte verschiedenen Bedeutungen Ausprägung geben. Dürften wir diese Korrespondenz als vollkommene und a priori gegebene ansehen, und zumal auch als eine solche, die den wesentlichen Bedeutungskategorien ihr vollkommenes Gegenbild in den grammatischen Kategorien verschafft, so würde eine Phänomenologie der sprachlichen Formen zugleich eine Phänomenologie der Bedeutungserlebnisse (der Denk-, Urteilserleb- /S. 185:/ nisse u. dgl., soweit sie eben Bedeutungsträger sind) in sich schließen, die Bedeutungsanalyse würde sich mit der grammatischen Analyse decken.

Es bedarf nicht eben tiefgehender Überlegungen, um festzustellen, daß ein Parallelismus, der diesen weitgehenden Anforderungen genügte, in Wahrheit nicht statthat, und demgemäß kann sich auch schon die grammatische Analyse nicht in einer bloßen Unterscheidung von Ausdrücken als sinnlich-äußeren Erscheinungen betätigen; sie ist vielmehr nach einem erheblichen und durchaus nicht entbehrlichen Teile bestimmt durch ständige Hinblicke auf die Unterschiede der Bedeutungen. Aber diese grammatisch relevanten Bedeutungsunterschiede sind bald wesentliche und bald zufällige, je nachdem eben die praktischen Zwecke der Rede eigene Ausdrucksformen für wesentliche oder für zufällige (nur eben im Wechselverkehr besonders oft auftretende) Bedeutungsunterschiede erzwingen.

Bekanntlich sind es aber nicht bloße Bedeutungsunterschiede, welche die Differenzierung der Ausdrücke bedingen. Ich erinnere hier nur an die Unterschiede der Färbung sowie an die ästhetischen Tendenzen der Rede, welche der kahlen Einförmigkeit der Ausdrucksweise und ihrem lautlichen oder rhythmischen Mißklang widerstreben und daher eine verfügbare Fülle gleichbedeutender Ausdrücke fordern. Da infolge des rohen Zusammengehens von verbalen und gedanklichen Unterschieden und zumal auch von Wortformen und Gedankenformen eine natürliche Neigung besteht, hinter jeder ausgeprägten grammatischen Unterscheidung eine logische zu suchen, so wird es eine logisch wichtige Angelegenheit, das Verhältnis von Ausdruck und Bedeutung zu analytischer Klarheit zu bringen und in dem Rückgang von der Bedeutung auf die erfüllende Anschauung das Mittel zu erkennen, wodurch die Frage, ob eine Unterscheidung als logische oder als bloß grammatische zu gelten habe, in jedem gegebenen Falle entschieden werden kann.

/S. 186:/ Die allgemeine, an passenden Beispielen leicht zu gewinnende Erkenntnis des Unterschiedes zwischen grammatischer und logischer Differenzierung genügt nicht. Diese allgemeine Erkenntnis, daß grammatische Unterschiede nicht immer mit logischen Hand in Hand gehen; mit anderen Worten, daß die Sprachen materiale Bedeutungsunterschiede von weitreichender kommunikativer Nützlichkeit in ähnlich durchgreifenden Formen ausprägen, wie die fundamentalen logischen Unterschiede (nämlich die Unterschiede, die im allgemeinen Wesen der Bedeutungen a priori gründen) diese allgemeine Erkenntnis kann sogar einem schädlichen Radikalismus den Boden ebnen, der die Sphäre der logischen Formen übermäßig beschränkt, eine breite Fülle logisch bedeutsamer Unterschiede als vermeintlich bloß grammatische verwirft und nur einige wenige übrig behält, die eben noch ausreichend sind, der traditionellen Syllogistik irgendeinen Inhalt zu belassen. Bekanntlich ist Brentanos, trotz alledem sehr wertvoller, Versuch einer Reformation der formalen Logik in diese Übertreibung verfallen. Nur eine volle Klarlegung des rein phänomenologischen Verhältnisses zwischen Ausdruck, Bedeutung und Bedeutungserfüllung kann uns hier die sichere Mittelstellung verschaffen und das Verhältnis zwischen grammatischer und Bedeutungsanalyse zur erforderlichen Deutlichkeit bringen.


§ 5. Bezeichnung der Hauptziele der nachfolgenden analytischen Untersuchungen

Wir werden damit auf eine Reihe analytischer Vorarbeiten zur Ermöglichung einer formalen Logik und zunächst der Ermöglichung einer reinen logischen Formenlehre hingewiesen, die, ausgehend von der empirischen Gebundenheit der Bedeutungserlebnisse, an "Ausdrücken" festzuhalten sucht, was die mehrfach äquivoke Rede vom "Ausdrücken" bzw. Bedeuten eigentlich meint; welches die wesentlichen, sei es /S. 187:/ phänomenologischen oder logischen Unterscheidungen sind, die allgemein zu den Ausdrücken gehören; wie dann weiter - um zunächst die phänomenologische Seite der Ausdrücke zu bevorzugen - die psychischen Erlebnisse zu beschreiben, welchen Gattungen sie einzuordnen sind, die überhaupt zu dieser Funktion des Bedeutens befähigt sind; wie das in ihnen vollzogene "Vorstellen" und "Urteilen" sich zur entsprechenden "Anschauung" verhalte, wie es sich darin "bekräftige" und "erfülle", darin seine "Evidenz" finde; u. dgl. Es ist leicht einzusehen, daß die hierauf bezüglichen Untersuchungen allen denen voraufgehen müssen, welche auf die Klärung der logischen Grundbegriffe, der Kategorien, bezüglich sind. In die Reihe dieser einleitenden Untersuchungen gehört auch die fundamentale Frage nach den Akten bzw. den idealen Bedeutungen, die unter dem Titel Vorstellung für die Logik in Betracht kommen. Die Analyse der vielen, Psychologie, Erkenntnistheorie und Logik ganz und gar verwirrenden Begriffe, die das Wort Vorstellung angenommen hat, ist eine wichtige Aufgabe. Ähnliche Analysen betreffen den Begriff des Urteils, und zwar des Urteils in dem für die Logik in Betracht kommenden Sinne. Darauf ist es in der sogenannten "Urteilstheorie" abgesehen, die aber ihrem Hauptteil bzw. ihren wesentlichen Schwierigkeiten nach "Vorstellungstheorie" ist. Natürlich handelt es sich dabei um nichts weniger als um eine psychologische Theorie, sondern um eine durch erkenntniskritische Interessen umgrenzte Phänomenologie der Vorstellungs- und Urteilserlebnisse.

Wie der phänomenologische, also rein deskriptive Gehalt der ausdrücklichen Erlebnisse, so erfordert dann auch ihr objektiver Gehalt, der ideale Sinn ihrer gegenständlichen Intention, d. i. die Einheit der Bedeutung und die Einheit des Gegenstandes, eine nähere Erforschung. Vor allem aber auch der beiderseitige Zusammenhang, die zunächst rätselhafte Art, wie dasselbe Erlebnis in doppeltem Sinne einen Inhalt haben, wie ihm neben seinem eigentlichen, /S. 188:/ aktuellen ein idealer, intentionaler Inhalt einwohnen soll und kann.

In diese Richtung gehört die Frage nach der "Gegenständlichkeit" bzw. "Gegenstandslosigkeit" der logischen Akte, die Frage nach dem Sinn der Unterscheidung zwischen intentionalen und wahren Gegenständen, die Klarlegung der Idee der Wahrheit in ihrem Verhältnis zur Urteilsevidenz, desgleichen die Klarlegung der übrigen, innig miteinander zusammenhängenden logischen Kategorien. Zum Teil sind diese Untersuchungen mit den auf die Konstitution der logischen Formen bezüglichen identisch, sofern natürlich die Frage der Annahme oder Verwerfung einer logischen Form (der Zweifel, ob sie sich von den bereits erkannten Formen bloß grammatisch oder logisch unterscheidet) mit der Klärung der formgebenden, kategorialen Begriffe erledigt ist. Hiermit sind einigermaßen die Problemkreise gekennzeichnet, auf welche sich die nachfolgenden Untersuchungen beziehen. Diese erheben im übrigen keinerlei Ansprüche auf Vollständigkeit. Nicht ein System der Logik, sondern Vorarbeiten zur erkenntnistheoretischen Klärung und zu einem künftigen Aufbau der Logik will ich hier bieten. Und natürlich sind die Wege einer analytischen Untersuchung auch andere als die einer abschließenden Darstellung vollerreichter Wahrheit im logisch geordneten System.

срв. Русский перевод

Nick

нет религии выше истины

Nick

Реабилитировав Науку Логики в глазах феноменологии, можно рассмотреть примеры феноменов, или в терминах Гегеля - понятий, поскольку трансцендентально они так же варианты одного инварианта или эйдоса. Возьмём понятие необходимости, как наиболее далёкое от искажения в позитивных науках и посмотрим насколько он "подобен" эйдосу.
Первое что можно отметить: необходимость не имеет никакой "налично-чувственной" репликации, т.е. никак не представлена в актах перцепции. Более того, она не может быть уловлена и актом апперцепции, можно сказать "я мыслю необходимо", но нельзя сказать "я мыслю необходимость", как некую наличность.
Однако мы со всей очевидность можем сказать, что необходимость наполнена для нас смыслом, и по мере прояснения (редукции) схватывается как "чистая сущность", т.е. сознание направлено на необходимость как на предмет-смысл.
Таким образом, понятие необходимости вполне может служить примером феномена (предмета), который не принадлежит какому-либо региону (в том, числе и психологическому), но обнаруживается как смысл (предмет) сознанием во всех регионах, и представляет собой инвариант для любых других региональных феноменов, вроде дома, аксиом Эвклида или материальное априори.
ЦитироватьПереходя к определениям феномена (надо бы их записать в соответствующем треде), хочется отдаленно намекнуть на то, что феномен - это чистая эйдетическая сущность и качестве таковой у него не могут быть варианты, а тем более он не может быть вариантом самого себя.
Не совсем понятно откуда возникает такая уверенность. Разве различные дома как единичные экземпляры не являются вариантами эйдоса дома? И разве эйдос дома не является только эйдосом региона "архитектура"?
нет религии выше истины

Пламен

Варианты эйдоса (эйдетические вариации) - это метод узрения ОДНОГО феномена, но не разные варианты этого феномена. Он остается уникальной ноэматической предметностью. То, что в Вашем понимании феномен, всего лишь аспект феномена (эйдоса).

Nick

Если мы говорим о необходимости, то конечно это один "предметный смысл" и без вариантов, есть варианты её понимания (выражения через "означение" (определения)). Это я понимаю: необходимость - уникальность!! Но как быть со столь любимым Гуссерлем домом? Можем ли мы говорить об "узрении" эйдосов вне ТФ в каких-либо региональных феноменологиях? Или в этих случаях мы будем вынуждены ограничиваться "дескриптивным ноэмным разворачиванием"?
нет религии выше истины

Пламен

Дом не феномен. Дом иллюстрирует интенциональность и аспектуальность сознания.

Nick

Хорошо, а то, в угоду Гусселю, пришлось бы доказавать уникальность "дома" через то чем он не является.
P.S.
ЦитироватьНа самом же деле философия и есть то учение, которое должно освободить человека от бесконечного множества конечных целей и намерений и сделать его равнодушным к ним, так чтобы ему и впрямь было все равно, есть ли подобные вещи или их нет.
:) Насколько я понимаю мы не будем плодить всякие глупости вроде "региональных феноменов".

После АД у меня прояснилось насчёт феноменологии, а вот с феноменом не так просто. Перебирая понятия из НЛ я бы что-то отнёс оттуда к феноменам, а что-то нет. Вот, например, качество тоже можно отнести к феномену - уникально, нереально и т.д., а материю - вряд ли. Возьму пару дней дабы освежить в памяти, что говориться в Идеях насчёт конкретов, абстрактов, индивидов и ноэм, и попробую всё же определиться отличаются ли понятие и феномен, и чем отличаются. (P.S. Сам Гуссерль считал, что понятия это сущность, но не те понятия которые констуируются, а те которые усматриваются:
Идеи, § 23
...разумеется, сущности — это ,,понятия", если только понимать под таковыми — многозначное слово это разрешает — именно сущности. Но давайте же уясним себе тогда, что в таком случае говорить о психических продуктах — это нонсенс, равно как и о построении понятий, если только должно разуметь их строго и в собственном смысле слова.

И из такого контекста не понятно, понятия это сущности, или сущности это понятия.  :? )
нет религии выше истины

Пламен

Ясно сказано, что сущности - это понятия. В том смысле, что мы по-нимаем (begreifen, грахана, схватываем) именно сущности, и делаем это в акте сущностнопоказательного йогического созерцания.

Объектом однонаправленности сознания здесь выступает эйдос. Редукция всех остальных объектов служит только для того, чтобы при помощи однонаправленности открыть себе доступ к подлинному феноменологическому опыту, т.е. к познанию всего того, что было до этого заключено в скобках редукции.

Феномен абсолютно самопоказателен (Сартр).
Феномен - это das sich-selbst-Zeigende (Хайдеггер).
Онтическая сущность свавянджана, самопоказательна (Вачаспати Мишра, Таттва-вайшаради).

Nick

Мне думается, что как самопоказательность, так и уникальность логико-формальные признаки феномена, они провоцируют нас выйти из редукции, поскольку подсказывают, что есть то, что "показывает, и то что смотрит", уводят в "наличную реальность" и ограничивают "свободное фантазирование".
Я бы обратил внимание на понимаемость феномена, и в этом случает мы можем вынести за скобки и субъект, и объект, и "пофантазировать" об отношениях как факте. "Отношения" как таковое инвариатно к наличной реальности.
Один из видов отношений уже отмечался здесь, это необходимость. Ещё один вид отношений упоминался в треде АД, это причинные отношения. Не знаю, знал ли Звуки, всплыло ли у него в памяти из НЛ, или как обычно интуитивно догадался, но причинные отношения базовые, они даже включают (и снимают) необходимость, не говоря уже о мотивации. Мотивация актуальна лишь в рамках региона психологии.
P.S. Только не следует трактовать причину, так как это делают в догматических (в смысле Гуссерля) науках, или на небезизвестном форуме, что мол де нажатие на кнопку есть причина звука звонка.
Итак, я бы сказал, что феномены способны к отношениям, причём упоминая их понимаемость, мы подразумеваем совершенно особый вид отношений в простанародье называемый познанием. Более того, познание само есть феномен (ТФ), поскольку оно не-налично, не имеет экзистенциальной репликации, и что самое важное, обладает собственным уникальным СМЫСЛОМ (предметностью). Обычно когда мы мыслим познание, то подразумеваем (выделяем в главные, т.е. психологически считаем их более значимыми) познающего субъекта и познаваемый объект, но редукция в рамках ТФ просто обязывает нас вынести за скобки и субъект, и объект, равно как и все соопуствующие им механизмы, и рассмореть смысл познания как такового, что оно есть само для себя, и только тогда "самопоказательность" феномена станет не просто "значением в знаке".
P.S. Для справки. У Гегеля "самым онтическим" видом отношений в среде сущностей является взаимодействие, которое он сущностно созерцает из причинных отношений. Познание же у него относится к понятиям (т.е. феноменам) и это уже не простые отношения, а особые, это "развитие", т.е. когда между сущностями происходит взаимообмен и взаимопроникновение.
нет религии выше истины

Nick

P.S. Собственно и сам Гуссерль, постулируя сущностное созерцание, двигаясь от логических исследований к психологической и далее к траснцендентальной феноменологии, всматривается в один единственный феномен - познание. Даже субъектность его интересует только с этой точки зрения, а не сама по себе. И только к "Кризису..." он чуть-чуть меняет ориентацию.
нет религии выше истины

Nick

Вот цитата, кторая, как мне думается, имеет отношение к обсуждаемой теме
Цитировать"Der objektiven Geltung eines Sachverhalts glaubten wir versichert zu sein und gaben ihr als solcher in der Form des Aussagesatzes Ausdruck. Der Sachverhalt selbst ist, was er ist, ob wir seine Geltung behaupten oder nicht. Er ist eine Geltungseinlieit an sich. Aber diese Geltung erschien uns, und objektiv, wie sie uns erschien, stellten wir sie hin. Wir sagten: so ist es. Selbstverständlich hätten wir dies nicht tun, wir hätten nicht aussagen können, wenn sie uns nicht so erschienen wäre; mit anderen Worten, wenn wir nicht geurteilt hätten."
Не берусь высказать свой перевод, смысл же таков, что "значимость", это не тоже самое, что и "обстояние дела", некая очевидность, т.е. в суждении обретается убеждённость в "обстоянии дела", придаётся значение аподиктичности.
нет религии выше истины

Пламен

Sachverhalt можно - и наверное лучше - переводить как сущность, объективная содержательность, объективная в смысле, что она не зависит от субъекта.

Nick

Вот такой забавный ресурс в тему :)
Заинтересовало, что у Гуссерля обнаружился ноумен.
нет религии выше истины

Пламен

Как-будьто взято из философского словаря времен Сталина. :D

Tugodum

почему-то не попасть на первую страницу-- там было определение феномена из Хайдеггера и Сартра.
а ведь Сартр ставит под вопрос возможность чистой рефлексии (кот. для него--ближайший кандидат на роль феномена). я уже не говорю о Деррида.
похоже, вопрос существует ли феномен, и есть "основной вопрос философии" на сегодня, а?
для людей практикующих это, конечно, не вопрос. но с  чисто философской т.зр.--вопрос.

КИ

Феноменом, в любом случае, называется нечто являющееся (нам, в сознании, для нас) несомненно (аподиктично). А существовать (бытийствовать) может не феномен, а некая "вещь для себя" (не ноумен, а банальная материальная вещь реалистов всех разновидностей). "Основной вопрос" я бы сформулировал так: каким образом проявляется феноменальное?. Так как - "откуда?" и "что там еще есть за..?", это не вопросы, а фантазии.

Пламен

Ноумен и феномен в феноменологии совпадают. Именно из-за аподиктичности созерцания феномена. Созерцается же феномен не чем-нибудь иным, а именно умом, манасом, потому и -менон :-) Манас - это тот, кто оразмеряет.

Большой вопрос - роль чувственного познания в феноменологии. Анализ гилетики не приведет нас никогда к эмпиреям чистой феноменологической психологии. Даже тело у Гуссерля, которое используется для пространственной конституции горизонта возможных антропологических смыслов, является трансцендентальным конструктом, но не продуктом чувственных ассоциаций.

PS. Очевидно надо сделать upgrade всего движка. Он уже плохо работает на новой MySQL версии. Да и Гугль отказывается его правильно индексировать.

На всякой случай, в Интернет опциях выберите фонт уникодовский.

Феномен абсолютно самопоказателен (Сартр).
Феномен - это das sich-selbst-Zeigende (Хайдеггер).

Практически Сартр и Хайдегер говорят то же само, что и Гуссерль, если даже не определеннее и четче. Даже странно, что они отошли так далеко от трансцендентаьлной феноменологии.

Феномен безусловно НЕ СУЩЕСТВУЕТ. Существует Dasein, а феномен дазайном не является. Он - Sosein. Sosein значит, но не существует.

Nick

Вот какое определение ноумена дают товарищи "сталинцы":
ЦитироватьНоумен - в феноменологии Э.Гуссерля - умопостигаемая сущность, предмет интеллектуального созерцания отличный от феномена.
Я хотел обратить внимание, что здесь скорее следует говорить о феноменальном и ноуменальном созерцании, а не феномене и ноумене, т.е. о созерцании в рамках ЕУ или в рамках кардинальной редукции. Действительно, хотя феномен это всегда, то что мы созерцаем, будь то чувственное (гилетическое) или сущностное созерцание, но самопоказательность феномена это абстракт (в смысле Гуссерля) вне условий опыта кардинальной редукции, поскольку мы не в состоянии различить сконструирован ли объект наблюдающим, или представлен как есть. Скорее даже можно говорить не о самопоказательности феномена, поскольку и в рамках ЕУ он для нас также всегда самопоказателен, ведь мы считаем его существующим, и значит являющимся нам, а о АПОДИКТИЧЕСКОЙ ОЧЕВИДНОСТИ.
Возвращаясь к ноумену и феномену, которые оба самопоказательны и потому оба феномены (здесь товарищи ошиблись, ноумен это тот же феномен), я бы сказал, что ноумен это то, что созерцается с аподиктической очевидностью, т.е. ноумен это феномен созерцаемый в рамках кардинальной редукции. Мне кажется вполне оправданным деление на ноумен и феномен в том смысле, что говоря о ноумене мы ставим "знак качества" аподиктичности сущностного созерцания, а не в смысле разного класса сущностей, или деления её на вещь в себе, и вещь для меня. Или ещё проще - ноумен это феномен созерцаемый в рамках психологической и трасцендентальной редукции (или аподиктически очевидный феномен).
Цитироватьвопрос существует ли феномен, и есть "основной вопрос философии" на сегодня, а?
Учитывая, столь мощное давление экзистенциалистов, неудивительно, что это стало основным вопросом филосфии. :) Не знаю предистории вопроса, но мне интересно понять откуда возникает столь большая ЗНАЧИМОСТЬ  или цена этого вопроса? Какая для меня, как созерцающего феномен, разница - существует он или нет? Может важность этого следует из уверенности того, что я сам существую (поскольку мыслю)? Или наоборот, хочу убедиться в собственном существовании в созерцании существующего феномена? А если я редуцирую (вынесу за скобки) вопрос собственного существования, то исчезнет ли само созерцание феномена? Или исчезнет только "феномен вопроса о существовании"?
нет религии выше истины

КИ

Цитироватьв рамках ЕУ он для нас также всегда самопоказателен, ведь мы считаем его существующим, и значит являющимся нам

В ЕУ наличиствуют бытийствующие вещи. А феномены - это уже ТФУ. Чтобы, вместо существующих вещей наблюдать феномены, потребуется нехилая редукция.